Fasnacht Laufenburg - farbenfroh, wild, urchig, anmutig
Von: Hans Berger
Zwar konnten am vergangenen Sonntag die sich zuhauf in Laufenburg eingefundenen Närrinnen und Narren nicht gänzlich ohne Regenschirm auskommen, aber weder Akteure noch die am Strassenrand stehenden Zivilisten liessen sich dadurch die Freude an der typisch alemannischen Strassenfasnacht verderben.
Fasnacht Laufenburg - farbenfroh, wild, urchig, anmutig / die blauen SchülerInnen der Burgmattschule
Für die Organisation zeichneten sich die Narro Altfischerzunft 1386 (Laufenburg Baden) und von Schweizerseite die Salmfänger verantwortlich. Auf ihrem rund einstündigen Parcourts durch die beiden Schwesternstädte beidseits des Rheines präsentierte sich die Narrenschaft mal farbenfroh, wild, urchig und anmutig.
Narri - Narro
Der traditionsgemäss vom, mit einer Glocke auf sich aufmerksam machende Narrenpolizist angeführte Tross startete um 14.00 Uhr auf der badischen Seite. Entlang der Umzugsroute hatte sich eine grosse, fröhliche, gut gelaunte, dem Nieselregen trotzende Fasnachtsgemeinschaft eingereiht, welche die Narrizurufe der vorbeiziehenden Gruppen mal frenetisch, mal moderat mit dem Narro quittierte.
Bös- und gutartig
Wohl weil sie dem närrischen Gesetzeshüter auf den Fersen folgten, gaben sich die Narro Altfischerzunft, der Elferrat 1911 wie ebenso die Stadt- und Feuerwehrmusik noch gesittet. Doch was danach folgte entzog sich völlig dem Einflussbereich des Polizisten. Bösewichte mit blutrünstige Fratzen, die gar den Teufel vor Neid erblassen lassen, trieben unbekümmert ihr Unwesen und hatten einen Heidenspass daran, brave, nichts ahnende Bürger zu erschrecken. Nicht anders verhielten sich die Hexen, bis auf die Seele bösartig folgten sie hartnäckig ihrem inneren Zwang, den Menschen das Fürchten beizubringen.
Beiden verwerflichen Lebewesen muss allerding fairerweise zugutegehalten werden, nachdem sie ihr Opfer hinterlistig angeschlichen und zu Tode erschreckt hatten, zeigten sie Reue, verschenkten Süssigkeiten, um kurz darauf bei neuen Unschuldslämmern ihren Trieben wieder freien Lauf zu lassen.
Multikulti
Eindrücklich die Glöckner aus Reichenburg mit ihrem ohrenbetäubenden Glockensound. Imposant und das eigentliche Highlight des Umzuges waren die Schülerinnen und Schüler der Burgmattschule vom schweizerischen Laufenburg mit ihrer Unterwasserwelt.
Den Lehrpersonen ist ein besonderes Kränzchen zu winden für ihr a) Engagement zugunsten eines Brauchtums und b) für ihren Beitrag zur erfolgreichen Integration von ausländischen Kindern und damit gewiss auch verbunden deren Eltern. Es war eine Multikulti-Truppe, in der allesamt sichtlichen Spass am Spass hatten.
Unbegrenzter Frohsinn
Gute Stimmung verbreiteten natürlich auch die Guggen mit ihrem fetzigen Spiel und bei den gängigen Melodien der Musikvereine liess es sich das närrische Volk nicht nehmen, mitzusingen und mitzuklatschen. An dem lebhaften, stimmungsvollen, gut organisierten Umzug wirkten insgesamt einundvierzig Gruppen mit, darunter gar solche aus dem fernen Sargans und Winterthur.
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