Willkommen in der 5. Liga!
Von: Mathias Gehrig
Am vergangenen Sonntag startete die 2. Mannschaft des FC Laufenburg-Kaisten (FCLK) in die neue Saison, welche nach dem Abstieg in der 5. Liga absolviert werden muss. War Ende der letzten Saison noch unklar, ob überhaupt ein Team gestellt werden kann, gelang es Trainer Marco Schönenberger in kürzester Zeit, eine Mannschaft zu finden. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist bereits sehr gut, wofür auch spricht, dass nach dem ersten Spiel (15:00 Uhr) gegen den FC Arisdorf die letzten Spieler um 20:45 Uhr das Clubhaus verliessen. Wohlgemerkt dies nach einer 2:4 (1:3)Niederlage.
(Foto: zVg ohne Bildlegende)
Zum Spiel: Trainer Schönenberger und Assistent Wirthlin brüteten die ganze Woche über mögliche Aufstellungen. Diese Pläne wurden jedoch früh auch durch Verletzungen, Wehwehchen und taktische Notmassnahmen über den Haufen geworfen.
Nichtsdestotrotz startete der FCLK mit einem Paukenschlag in die neue Saison. Francesco Perri, Baujahr 1978, touchierte einen Freistoss von Salvatore Cangeri (1979) minimal, was den Arisdorfer Goalie etwas unglücklich aussehen und die Bank des Heimteams jubeln liess. Nach vier Minuten sehnte man auf ebendieser Bank angesichts des Resultats bereits den Schlusspfiff herbei (und wohl nicht nur auf der Bank, da sich der Sommer noch einmal von der besten Seite zeigte).
Den Temperaturen Tribut zollen mussten die Neosportler aus Laufenburg-Kaisten zwischen Minute 15 und 19, als man drei Treffer hinnehmen musste, der zweite durch einen Foulpenalty. Trainer Schönenberger musste reagieren und tat dies indem er in der Abwehr umstellte und dem flinken Arisdorfer Linksaussen einen konkurrenzfähigeren Aussenverteidiger entgegensetzte. Dank der defensiven Stabilisierung ging es mit dem 1:3 in die Halbzeitpause.
Mit der Umstellung vom 4-2-3-1 auf das 4-1-4-1 und später auf ein 4-1-3-2 und gar ein 3-1-4-2 resp. 3-1-3-3 (die taktische Variabilität der Mannschaft ist bemerkenswert!) wollte sich Schönenberger zumindest einen Punkt erkämpfen. Spielerisch wieder auf Augenhöhe war es wiederum Francesco Perri, der mit einem Freistoss in den Winkel (Kategorie: Einmal im Leben) in der 63. Minute Laufenburger Hoffnungen aufkeimen liess.
Wie angetönt riskierte Jungtrainer Schönenberger in der Folge alles, was sich jedoch nicht auszahlte und noch in einem zwar nicht unverdienten, aber auch nicht wirklich nötigen 2:4 Kontertor resultierte und gleichzeitig den Schlusspunkt dieses Spiels darstellte.
Gemischte Gefühle waren die Folge. Ernüchterung, andererseits aber auch Respekt für einen Gegner, dem man so gar nicht 5. Liga zugeschrieben hätte, wechselten sich ab. Bemerkenswert zudem das äusserst faire Spiel (lediglich eine gelbe Karte für Arisdorf), kaum Reklamationen und eine ausserordentlich gute Schiedsrichterleistung. Zumindest in dieser Hinsicht war das sicherlich nicht unterste Klasse.
Für die Laufenburg-Kaister geht der Findungsprozess weiter. Walaa Al Ghuraibawi, als Asylsuchender in die Schweiz gekommen und beim FCLK die sportliche Heimat gefunden, wurde mit der bekannten Tradition vertraut gemacht, dass man durchaus auch nach einer Niederlage „Läck sind mer guet“ schreien kann.
Die älteren Semester des Kaders blühen inmitten der späten Neunzigerjahrgänge auf und erleben ihren dritten Frühling. Und last but not least ist man auch auf der Trainerbank davon überzeugt, in dieser Liga auch mit einem komplett neuen Team mithalten zu können.
Nächsten Samstag steht eine weitere Bewährungsprobe an. Um 18:00 Uhr gastiert der FC Wallbach im Laufenburger Blauen und es ist Derbyzeit. Supporter, Sympathisanten, Freunde, Bekannte und Verwandte sind herzlich dazu eingeladen das Team zu unterstützen, anzufeuern und auf Fehler lautstark hinzuweisen. Willkommen in der 5. Liga, FCLK!
FC Laufenburg-Kaisten
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