Kulturnacht Laufenburg be- und verzauberte
Von: Hans Berger
Allein auf Grund seiner nächtlichen Atmosphäre mit ihrem magischen, mittelalterlichen Ambiente bietet Laufenburg jede Nacht eine Kulturnacht. Wenn aber, so wie vergangenen Samstag die eigentliche Kulturnacht stattfindet, welche zweifelsfrei offenbart, dass auch die moderne Zeit eine sehenswerte Kultur hat, dann ist diese das Tüpfchen auf dem i der jährlich 365 / 366 Kulturnächte.
Kulturnacht Laufenburg...
Gäbe es diese zusätzliche Kulturnacht Laufenburg nicht, sie müsste erfunden werden. Auch in ihrer dreizehnten Auflage war sie wiederum ein voller Erfolg. Des nassen Wetters wegen nicht unbedingt, was die Besucherzahl anbelangte, aber daran alleine ist der Erfolg auch nicht zu messen. Gelungen war die Nacht der Kultur allemal puncto Angebot und dem die Stadt beschallenden, geheimnisvollen Sound einer Licht- und Klangcollage von Anra und der Gruppe „H'Art“ in der Codman-Anlage.
Kulturbanause
Dass man bei der Kulturnacht aufgrund der Natur- und Pflastersteinwege festes Schuhwerk braucht, um möglichst viele Stationen des umfangreichen Angebots besuchen zu können, wissen die Insider. Aber ein Blick zum Himmel am Samstagnachmittag liess befürchten, dass bei der aktuellen Laufenburger Kulturnacht auch wetterfeste Kleidung ein absolutes "Muss" sein wird. Die Vorahnung fand dann auch ihre Bestätigung.
Petrus erwies sich als Kulturbanause und öffnete die Himmelsschleusen kurz vor der Eröffnung, was aber weder die Veranstalter davon abhielt, pünktlich um siebzehn Uhr die Kulturnacht zu starten, noch die Nachtschwärmer, die Tour de Kultur nassen Fusses an aussergewöhnlichen Plätzen und zu ungewöhnlichen Zeiten anzutreten.
Nachdem sich die Kunstfreunde wohl etwas resigniert und frustriert in ihre warmen Stuben zurückgezogen hatten, dämmerte es Petrus so gegen 21 Uhr, was er angerichtet hatte, worauf er die Schleusen schnurstracks - aber eben zu spät - schloss. Profiteur war eine kleine, aber hartgesottene Gemeinschaft.
Weile vor Eile
Laufenburg brilliert nicht mit einer pompösen Beleuchtung, die Nacht ist daher noch als solche erkennbar. In der regnerischen Kulturnacht war die Stadt aber noch eine Spur dunkler. Laternen und Kerzen, welche darauf hinwiesen, dass hier die Türen weit offen stehen, um Kunst zu sehen und zu erleben, rückten die Stadt in ein anderes Licht und luden so, zusammen mit den Kunstwerken sowie der überall zu vernehmenden Musik der leisen Töne, zum Schlendern und Sinnieren ein.
Wer tiefversunken in der eigenen Gedankenwelt glaubte, alleine durch die Gassen zu „gässeln“, vernahm doch immer wieder von anderen, aus dem Dunkel kommenden Nachwärmerinnen und Nachtschwärmern einen Gruss. Das daraus zu ziehende, aufstellende Fazit: „Allein und doch nicht allein.“
Das Angebot war vielfältig. Die Nacht reichte nicht aus, um alle 27 Stationen beidseits des Rheines bewusst wahrzunehmen oder sie gar zu verinnerlichen, es sei denn, man hatte die Eile gegenüber der Weile favorisiert. Doch davon, so schien es zumindest, hatte es nicht viele. Eine verschworene Gemeinschaft von Kunstliebhabern frönte dem geistigen, seelischen und geselligen Genuss.
Fazit
Einmal mehr war auch die 13. Kulturnacht Laufenburg kulturell gesehen die Nacht der Nächte, in der es vieles zu erleben, viel zu sehen, viel zu erfahren und letztlich auch viel lukullisches zu schnabulieren gab. Kurzum - die Kulturnacht war wiederum eine Nacht für Geniesserinnen und Geniesser.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»