Gute Noten für Schweizer Gesundheitssystem
Von: Samuel Enderli, Interpharma
Der Euro Health Consumer Index 2016 untersucht die Patientenfreundlichkeit der europäischen Gesundheitssysteme. Die Schweiz schneidet sehr gut ab.
Es gehört zu den Gemeinplätzen, dass das Schweizer Gesundheitswesen qualitativ gut ist, aber auch teuer. Wie gut das Schweizer Gesundheitssystem aber wirklich ist, weiss man nicht genau, weil dessen Qualität bisher in vielen Fällen kaum gemessen wird.
Ein Versuch, mittels verschiedener Indikatoren die Qualität von Gesundheitssystemen zu messen, unternimmt jedes Jahr der Think Tank Health Consumer Powerhouse mit dem Euro Health Consumer Index. Anhand von fast fünfzig Indikatoren werden die europäischen Gesundheitswesen aus Patientensicht untersucht.
Es wird also nicht unbedingt gefragt, wie teuer ein Gesundheitswesen ist, sondern ob es in der Lage ist, den Patientinnen und Patienten gute Gesundheitsleistungen zu bieten. Die Indikatoren wurden teilweise mittels Umfragen erhoben, teilweise wurden vorhandene Gesundheitsdaten verwendet.
Schweiz auf Platz 2
Die Schweiz schneidet in diesem Ranking mit dem zweiten Platz sehr gut ab. Nur die Niederlande haben gemäss dieser Analyse aus Patientensicht ein noch besseres Gesundheitssystem.(Rangliste siehe im Anhang)
Insbesondere punktet die Schweiz im Bereich des Zugangs zu medizinischen Leistungen, also dass es kurze oder gar keine Wartezeiten bei den Ärzten und Spitälern gibt. Ebenfalls sehr gut ist das Schweizer Gesundheitswesen in Bezug auf die Behandlungsergebnisse, etwa indem die Sterblichkeit infolge Herz-Kreislauf-Krankheiten relativ tief ist oder die Überlebenschance bei Krebserkrankungen hoch.
Weniger gut beurteilen die Autoren hingegen, dass es zu viele (unnötige) Kaiserschnitte gebe und dass die Impfquote bei Kindern (gegen Tetanus, Hepatitis B, Masern etc.) zu tief sei.
Gesundheitssysteme werden insgesamt besser
Die Studie zeichnet insgesamt ein positives Bild der europäischen Gesundheitssysteme. Sie seien, von einigen Ausnahmen abgesehen, grundsätzlich gut und würden immer besser. Zudem seien sie für die meisten Europäerinnen und Europäer auch erschwinglich.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»