„Archäologische“ GV Trägerverein Cheisacherturm
Von: Dieter Deiss
„Wer nicht weiss, woher er kommt, weiss nicht wohin er geht“, meinte Christoph Re-ding, stellvertretender Kantonsarchäologe beim Kanton Aargau, einleitend in seinem Referat an der Generalversammlung des Trägervereins Cheisacherturm in Mönthal.
Dölf Erdin (Fotos: Dieter Deiss)
Das Graben im Bodenarchiv sei vergleichbar mit dem Blättern in einem Buch, erklärte der Referent die Aufgaben der Archäologie. Archäologie habe auch sehr direkt mit Geologie zu tun. Siedlungen seien nämlich immer dort entstanden, wo es genügend Wasser gibt und wo das Land durch Aufschwemmungen zum Bau von Hütten und Häusern geeignet gewesen sei.
Die Natur habe früher die Raumentwicklung bestimmt. Dies habe dazu geführt, dass von der Steinzeit, über zwei Broncezeiten, die Eisenzeit, die Zeit der Römer und das frühe Mittelalter immer wieder am selben Ort Siedlungen entstanden sind, ohne, dass die einzelnen Kulturen voneinander wussten.
Modernste Technik im Dienste der Archäologie
Christoph Reding zeigte Flugaufnahmen aus der Region rings um den Cheisacher, die mittels Laser-Scanning erstellt wurden. Dieses Verfahren erlaubt es, minimste Bodenunebenheiten aufzuzeigen.
So sieht man beispielsweise auf dem heute von Wald bedeckten Teil des Cheisachers, wie dort ehemals kleine Äcker angelegt waren, der Cheisacher demnach im 18. Jahrhundert wesentlich mehr Ackerland hatte, als dies heute der Fall ist.
Eindrücklich waren auch die unzähligen Grabhügel, die im Gebiet March von Elfingen auf den Fotos ganz deutlich zu erkennen sind. Reding verglich diese Grabhügel mit den ägyptischen Pyramiden. Man habe darin den Toten zahlreiche Beigaben mitgegeben. Die grösseren Grabhügel wiesen zudem darauf hin, dass hier mehrere Tote im gleichen Hügel begraben wurden.
In Anspielung auf anstehende oder bereits gefeierte Dorfjubiläen meinte Reding, dass Elfingen, Gansingen, Mönthal und Sulz bereits von Alamannen besiedelt und demnach bedeutend älter sind, als gemeinhin angenommen werde.
Dölf Erdin verabschiedet
Keine hohen Wellen warf der geschäftliche Teil der Generalversammlung, durch den Präsident Roger Erdin führte. In seinem Jahresrückblick streifte er die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres.
In seinem Ausblick wies er auf den kommenden 5. Oktober hin: Dann werden es genau fünf Jahre her sein, seit der Turm auf den Cheisacher geflogen wurde. Dieses kleine Jubiläum soll mit einer Wanderung zum Turm gefeiert werde.
Aus dem Vorstand verabschiedet wurde Dölf Erdin, Vertreter des Gemeinderates Gansingen. An dessen Stelle tritt der neu in den Gansinger Gemeinderat gewählte Severin Senn.
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