Polizei Oberes Fricktal stellt sich den Herausforderungen
Von: Hans Berger
Gestern lud die Regionalpolizei Oberes Fricktal sowie der Präsident des Führungsausschusses, Daniel Suter, Gemeindeammann Frick, einmal mehr zur, das vergangene Jahr reflektierende, traditionellen Medienorientierung ein. Und einmal mehr war unschwer festzustellen, dass die oberste Maxime der „oberfricktalischen“ Gesetzteshüter nach wie vor der Schutz und nicht die Bestrafung der Bevölkerung ist, wobei sich Letztere zu Gunsten des Ersteren eben nicht vermeiden lässt.
(v.l.) Werner Bertschi, Daniel Suter, Markus Erni an der Medienorientierung
Ohne Gesetze würde die Gesellschaft mit grosser Wahrscheinlichkeit in Anarchie versinken, Mord, Totschlag und Raub wären überall an der Tagesordnung, jede/jeder würde sich das nehmen, was sie/er gerade möchte und das, ohne auf die Mitmenschen zu achten. Ein Leben so wie es in unseren Breitengraden geführt wird, wäre schlichtweg nicht mehr möglich. Der Mensch schafft es nunmal nicht, sich in totaler Freiheit konstruktiv zu verhalten. Daher gibt es Gesetze. Gesetze aber sind a) relativ schnell geschrieben und b) sehr geduldig, wenn es da nicht jemanden gäbe, der deren Einhaltung kontrolliert. Daher gibt es eben die Polizei.
In diesem Sinne ist also die Polizei nach wie vor „Dein Freund und Helfer“, mit der aber niemand etwas zu tun haben möchte. Noch viel weniger will wohl jemand ein Teil der Statistiken sein, welche der Polizeichef Lt Werner Bertschi und dessen Stellvertreter Adj Markus Erni den Medien gestern präsentierten.
Unwillkommen
So ist gut vorstellbar, dass der Regionalpolizei Oberes Fricktal in den 618 (Vorjahr 566) Fällen, in denen sie Anzeigen nachgehen musste, weder Tor noch Tür weit geöffnet wurden. Keine Freunde schafften sich die Gesetzeshüter bestimmt auch nicht bei den 37 (39) Verhaftungen, den 35 (36) fürsorgerischen Unterbringungen, den Empfängern der 232 (223) Zustellungen, respektive der 2‘272 (2‘137) Ordnungsbussen.
Willkommen
Als Freund und Helfer dürften sie hingegen von den Opfern der 41 (32) Einsätze bei häuslicher Gewalt wahrgenommen worden sein. Die stetige Zunahme dieser Taten bereitet dem Polizeichef besondere Sorgen. Kummer macht ihm diesbezüglich aber auch, dass zunehmend Kinder die Täter sind.
Sicherheit
Mehrheitlich positive Resonanzen erleben die Polizistinnen und Polizisten bei ihren Patrouillen in den Quartieren der zu betreuenden 21 Gemeinden, wofür 10‘108 (10‘408) Stunden, rund fünfzig Prozent des Arbeitspensums, eingesetzt wurden. Weitere 1‘731 (1‘834) Stunden kamen unter der Rubrik „Sicherheit und Ordnung“ dazu.
Verkehr
Ein Thema bei der Regionalpolizei Oberes Fricktal sind natürlich die von den 9‘095 (6‘943) „Delinquenten“ wohl weniger geschätzten Verkehrskontrollen, welche mit 922 (824) Stunden zu Buche schlagen.
Dass die „Übeltäterquote“ bei lediglich 9.93 % (12.5 %) der bei 220 (135) Einsätzen total 91‘522 (55‘421) gemessenen Fahrzeuge liegt, zeigt, dass die Automobilisten besser sind wie ihr Ruf, zumal nur 2.26 % (2.96 %) schneller wie 6 km/h fuhren.
Der Aufwand von 1‘213 (897) Stunden für Verkehrsinstruktionen an den Schulen zeigt die Bedeutung, welche die Repol dieser Sparte zumisst.
Fazit
Abschliessend stellte Polizeichef Lt Werner Bertschi fest, dass die vorgegebenen Ziele 2016 grosso modo erreicht wurden, was jedoch nur durch das grosse Engagement des Teams möglich gewesen sei, weshalb er seinen beiden Stellvertretern und dem ganzen Korps einen besonderen Dank aussprechen wolle, dem sich Daniel Suter, Präsident Führungsausschuss ausdrücklich anschloss.
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