Mobilitätsplan Sisslerfeld - Wichtiger Meilenstein
Von: Judith Arpagaus
Das Sisslerfeld bietet Platz für zahlreiche zusätzliche Arbeitsplätze. Es ist heu¬te eine der grössten zusammenhängenden und unüberbauten Industriezonen in der ganzen Nordwestschweiz, knapp 100 Hektaren. Neue Arbeitsplätze werden zu mehr Verkehr führen – unzumutbar auf dem heute schon stark belasteten Strassennetz in und ums Sisslerfeld. Die Gemeinden Eiken, Münch¬wilen, Sisseln, Stein, Laufenburg und Kaisten haben daher 2015 eine Studie zu einem Mobilitätsplan Sisslerfeld in Auftrag gegeben. Diesen verlangt die Bau- und Nutzungsordnung, sobald mehr als 250 zusätzliche Arbeitsplätze im Siss¬lerfeld geschaffen werden. Der nun vorliegende «Werkzeugkasten» enthält mehr als dreissig mögliche Massnahmen und Ansatzpunkte, wie der künftige Mehrverkehr möglichst störungsfrei und umweltverträglich abgewickelt werden soll.
Teil vom Sisslerfeld (Foto: FRP)
Bereits das Verkehrsgutachten von Ballmer + Partner von 2010 zeigte, dass für ein weiteres Wachstum des Industrie- und Gewerbegebiets Sisslerfeld neben einer Verbesserung der Verkehrsinfrastrukturen und des Angebots im öffentlichen Verkehr auch Massnahmen bei den Unternehmen im Sinne eines betrieblichen Mobilitätsmanagements notwendig sind.
In den Bau- und Nutzungsordnungen der Gemeinden Münchwilen, Stein und Sisseln ist für die Industriezone Sisslerfeld der Erlass eines Mobilitätsplans vorgesehen. Insbesondere soll der Mobilitätsplan Massnahmen zur Förderung der Benutzung des öffentlichen Verkehrs, des Langsamverkehrs sowie kombinierter Mobilitätsformen enthalten.
Das Einzugsgebiet des Sisslerfelds geht über die Region hinaus. An der grundlegenden Analyse haben sich daher neben Eiken, Münchwilen, Sisseln und Stein auch die Gemeinden Kaisten und Laufenburg beteiligt. Die Studie, erarbeitet von den Verkehrsspezialisten der Firma Rapp Trans, Basel, ist die Vorleistung der sechs Gemeinden auf dem Weg zum partnerschaftlich mit der Industrie zu erarbeitenden Mobilitätsplan.
Der Analysebericht zeigt, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer heute grossmehrheitlich mit dem Auto ins Sisslerfeld pendeln. Bereits heute kommt es auf dem Strassennetz an neuralgischen Punkten zeitweise zu Staus. Zusätzliche Arbeitsplätze werden das Strassennetz weiter belasten. Mit dem öffentlichen Verkehr ist das Sisslerfeld heute mässig gut erschlossen.
Die Unternehmen im Sisslerfeld setzen zum Teil bereits heute Massnahmen im Mobilitätsmanagement um. Damit der Verkehr im Sisslerfeld auch in Zukunft rollt, sollen verschiedene Massnahmen gemeinsam in die Wege geleitet werden. Dabei sind die Gemeinden und der Kanton genauso gefordert wie die Anbieter des öffentlichen Verkehrs und die Unternehmen. Im Analysebericht werden mehr als dreissig mögliche Massnahmen aufgezeigt.
Die Projektleitung unter der Führung der Fricktal Regio hat im zweiten Semester 2016 alle Industriebetriebe sowie die weiteren Grundeigentümer im Sisslerfeld über die Ergebnisse der Mobiltätsstudie informiert, die Nachbarstadt Bad Säckingen eingeschlossen.
Sie wurden aufgefordert, aus dem Werkzeugkasten jene Massnahmen zu nennen, welche sie einzeln oder kombiniert, wenn möglich auch in Absprache untereinander, konkret für ihre Belegschaften umsetzen wollen. Die Vorschläge werden per Ende Februar 2017 erwartet. Anschliessend geht es darum, die Massnahmen zusammenzustellen und deren konkrete Umsetzung zu konzipieren.
Fricktal Regio Planungsverband
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