Repol unteres Fricktal ist „am Ball“
Von: Hans Berger
Da jeder erfolgreiche Einsatz der Polizei gleichzeitig auch die negativen Seiten des menschlichen Verhaltens aufdeckt, ist er aus humanistischem Blickwinkel alles andere wie erfreulich, gesellschaftlich gesehen ist er letztendlich doch wieder erfolgreich, weil die Gesellschaft ohne eine strikte Durchsetzung von Recht und Ordnung im Chaos endet. Einen grossen Beitrag zur Verhinderung der Anomie leistet auch die Regionalpolizei Unteres Fricktal, wie dem ausführlichen und offenen Pressegespräch vom vergangenen Freitag mit deren obersten Chefs Walter Jucker und Hansueli Loosli unschwer zu entnehmen war.
(v.l.) Walter Jucker, Rheinfelder Stadtrat und oberster Chef der Repol Unteres Fricktal; Hansueli Loosli, Chef der Regionalpolizei Unteres Fricktal
Zur Durchsetzung des Rechts werden - wohl meist zum Leidwesen der Betroffenen - insbesondere Bussen, Geld- und Freiheitsstrafen gebraucht. Ziel dieser Zwangsmittel ist, Übeltäter wieder auf die richtige Bahn zu bringen, was zugegebenermassen nicht immer gelingt. Andererseits verhelfen die zahlenden Delinquenten der Gesellschaft zu mehr Sicherheit, da sie die Repols rund zur Hälfte mitfinanzieren.
Im Fall der Regionalpolizei Unteres Fricktal waren dies im vergangenen Jahr immerhin 1,09 Millionen Franken. Natürlich hinkt die Finanzierungs-These gewaltig, denn gäbe es keine Gesetzesbrecher, bräuchte es ja auch keine Polizei.
Präsenz
Da erstere aber nicht auszurotten sind, hat für die Rechtschaffenden die uralte Losung: „die Polizei, Dein Freund und Helfer“ noch immer ihre Berechtigung.
Dies wird besonders bei der uniformierten Präsenz in den Quartieren wahrgenommen und geschätzt, was bei der Repol Unteres Fricktal vierzig Prozent (9‘855 Std) der gesamten Arbeitszeit ausmacht.
Auch wenn in den ihr zugeteilten fünfzehn Gemeinden Kiffen und Komatrinken eine untergeordnete Stellung einnehmen, sind die mit Nachtlärm und Littering verbundenen Hot-Spots der Jugendlichen ein Dauerthema.
Wie in der ganzen Schweiz wurde auch im Unteren Fricktal eine Zunahme der Häuslichen Gewalt registriert, was jedoch eher eine Offenlegung der noch immer hohen Dunkelziffer sei, weil sich vorwiegend die betroffenen Frauen und Nachbarn heute eher getrauen, die Polizei zu rufen wie früher.
Terrorismus
Ein unterschwellig, das ganze Korps belastendes Thema ist der Terrorismus. Wie Hansueli Loosli, Chef der Regionalpolizei Unteres Fricktal betonte, gibt es dafür zwar Spezialeinheiten, bei einem Attentat sei seine Truppe umständehalber jedoch zuerst am Tatort und müsse handeln.
Dies sei dann auch der Grund für die Anschaffung von mehreren Sturmgewehren im Wert von rund 20'000 Franken gewesen. Investiert wurde aber auch in die diesbezügliche Ausbildung des dreizehnköpfigen Korps, das zudem noch mit wirkungsvollen Schusswesten ausgerüstet wurde.
Wahrzunehmen war die Wissenserweiterung in der Silvesternacht, als zum Schutz der vielen Feuerwerkbesucher auf der alten Rheinbrücke die Zufahrt mit in der Strasse querstehenden, grossen Feuerwehrautos blockiert wurde. Eine kluge, kostengünstige und effiziente Prophylaxe.
Schulwegsicherung
Weil in Rheinfelden die Schulanlage Schützenmatt durch die Umstellung des Schulsystems von 5/4 auf 6/3 alleiniger Standort der Mittelstufe (5./6. Klasse) wurde, war der sich dadurch ergebende, lange Schulweg punkto Sicherheit ein planerischer Schwerpunkt, wie vom für die öffentliche Sicherheit zuständigen Rheinfelder Stadtrat und zugleich oberstem Chef der Repol Unteres Fricktal Walter Jucker zu vernehmen war.
Finanzen
Die Rechnung 2016 schloss mit einem Aufwand von 2‘532‘761 (2‘390‘096) Franken und einem Ertrag von 1‘292‘597 (1‘302‘474) Franken ab. Der Nettoaufwand (Differenz) von 1‘240‘164 (1‘087‘622) Franken wird gemäss einem Schlüssel unter den im Einzugsgebiet der Repol Unteres Fricktal liegenden fünfzehn Gemeinden aufgeteilt.
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