Fricker Gewerbler trainieren „Work-Life-Balance“
Von: Hans Berger
Spätestens seit die mit Generation Y (Y wird englisch Why (warum?) ausgesprochen) bezeichneten Jahrgänge 1980 bis 1999 sich zunehmend im Arbeitsmarkt integrieren, sind die Zeiten passé, in denen der Boss seine Mitarbeiter zur Durchsetzung seiner Vorgaben anbrüllen kann. Der erfolgreiche Chef von heute muss zuallererst ein Coach, Berater sein, der die MitarbeiterInnen bei der meist selbständigen Erledigung der Zielvorgaben unterstützt. Diese Funktion aber erfordert eine positive Gesinnung und innere Ausgewogenheit. Das Zauberwort dafür heisst: „Work-Life Balance“, mit dem sich vergangenen Mittwoch unter der Leitung von Mentaltrainer Matthias Stäuble und Marketingspezialist Markus Obrist auch einige Mitglieder vom Gewerbeverein Regio Frick befassten.
Fricker Gewerbler trainieren „Work-Life-Balance“
In den letzten Jahren hat sich die Diskrepanz zwischen den makroökonomischen Kennzahlen wie dem Bruttoinlandprodukt und der Wahrnehmung der Menschen ihrer eigenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage deutlich vergrössert.
Burnout-Signale
In ihrer 2015 erschienen Studie „Better-Life-Index“ stellt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) fest: „Der Ausgleich zwischen Arbeit und Privatleben gelingt Menschen in ganz Europa immer schlechter.“
Der Befragung zufolge machen sich viele Menschen nach Feierabend noch Sorgen über Probleme, die mit ihrer Arbeit zusammenhängen. Auch gelingt es ihnen immer weniger abzuschalten oder sich nach der Arbeit zu Freizeitaktivitäten aufzuraffen. Viele gaben ausserdem an, dass Familie und Freunde unter ihrer hohen Arbeitsbelastung leiden.
Mitverantwortung
Diesbezüglich bemerkenswert ist, was der Gewerbeverein Region Frick Laufenburg in seiner Einladung zu „Work-Life Balance“ schreibt: „Wie das optimale Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit aussieht, ist eine Frage der individuellen Lebensweise und der persönlichen Interessen. Jeder Mensch setzt hier die Prioritäten anders. Dennoch liegt die Verantwortung für eine gesunde Work-Life-Balance nicht allein bei den Mitarbeitenden. Auch die Firmenkultur beeinflusst sie durch Anstellungsbedingungen, Zielsetzungen und Arbeitsprozesse.“
Dass die Findung der „Work-Life Balance“ gar nicht so eine Hexerei ist, wie dies im ersten Moment vielleicht erscheint, erfuhren die Fricker KMUs von Mentaltrainer Matthias Stäuble im Nu, nachdem sie Markus Obrist, Tissa Marketing Frick GmbH mit viel Schalk begrüsst hatte.
Erinnerung
Ältere Semester der Baby-Boomer-Generation (1943-1960) haben dabei indes sehr bald bemerkt, dass sie am Anfang ihrer Karriere vor dreissig, vierzig Jahren selbiges vom damaligen Guru im Bereich Motivation und positives Denken Dale Carnegie via Buch - oder für sehr viel Geld - via Kurs erfahren haben. Die beflissensten unter ihnen krönten damals ihr neu erworbenes Wissen mit einem NLP- (Neuro-Linguistisches Programmieren) Seminar.
A und O
Jedenfalls gilt wie damals auch heute noch, verantwortlich für alles ist nur der Kopf, respektive das mit hundert Milliarden Nervenzellen (Neuronen) ausgerüstete Gehirn. Dieses in die richtige Stimmung zu bringen ist das A und O von „Work-Life Balance“. Zentral dabei sind das eigene Wohlbefinden und die Eigenliebe, denn nur wer sich selber liebt kann auch andere, zum Beispiel eben Mitarbeiter, Kollegen lieben, womit selbstverständlich nicht eine emotionale Sympathie/Liebe, sondern die Nächstenliebe, das helfende Handeln gegenüber den Mitmenschen gemeint ist.
Unspektakulär effizient
Wie die KursteilnehmerInnen am eigenen Leib erfuhren, kann das körperliche Wohlgefühl mit kleinen, unspektakulären Atem-Übungen massiv gefördert werden. Wichtig dabei aber ist die Kontinuität, wie Matthias Stäuble betonte und, ein allfälliger Vorsatz, die Übungen ins tägliche Leben zu integrieren, innert 72 Stunden umzusetzen.
Nicht zu vernachlässigen ist jedoch auch eine gesunde Ernährung, die Visualisierung der Ziele, diese dann Step by Step anzugehen, eine offene, selbstkritische Zwischenbilanzierung des Erreichten und ganz wesentlich: die eigene Belohnung.
Fazit
Klar, in nur eineinhalb Stunden vermochte Matthias Stäuble nur einen kleinen Teil seines grossen, in seinem Buch „Dein Weg zur mentalen Stärke“ zusammengefassten Wissens zu vermitteln, die TeilnehmerInnen waren sich indes beim ausklingenden Apéro einig, dass er dies sehr effizient und nachhaltig gemacht hat.
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