Im Wald dinieren und zu aktuellen Waldthemen diskutieren
Von: Isabelle Rihm
Zum ersten „Green Dinner“ des WaldBeiderBasel haben sich am Donnerstag Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft eingefunden. An diesem gut besuchten Networking-Anlass mitten im Wald servierte der Verband Kulinarisches aus der Waldküche und stellte dabei aktuelle Themen zur Diskussion, die dem Verband unter den Nägeln brennen.
Erstes „Green Dinner“ von WaldBeiderBasel (Fotos: zVg)
Philipp Schoch, Präsident des Verbands WaldBeiderBasel freute sich über das grosse Interesse am „Green-Dinner“, welches der Verband zum ersten Mal durchgeführt hat; dies auf der Sichtern, mitten im Wald an einem lang gedeckten Tisch, der zum gemeinsamen Austauschen und Essen einlud.
An diesem Tisch haben verschiedene Vertreter/-innen des Grossen Rats und des Landrats sowie Gönner/-innen von WaldBeiderBasel Platz genommen. Im Zentrum des Abends standen aktuelle Waldthemen, so zum Beispiel die Leistungen, welche die Waldeigentümer/-innen, die Bürgergemeinden und die privaten Waldbesitzer/-innen für die Öffentlichkeit täglich erbringen.
Schoch illustrierte diese Leistungen anhand des Projekts „Ameisenzeit“, mit welchem der Verband zusammen mit dem Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverein seit fünf Jahren gezielt die Biodiversität in den regionalen Wäldern fördert, und damit den Fortbestand der Wälder für die Allgemeinheit sichert. Ein Wald mit einer hohen Biodiversität ist für den Klimawandel deutlich besser aufgestellt als beispielsweise eine Monokultur aus Fichten.
Das auf zehn Jahre ausgelegte Projekt habe zum Ziel, die Waldameisen als ein zentrales Glied im Ökosystem Wald langfristig zu schützen. Dank der rund fünfzig Ameisengottis und -göttis werden heute gegen 1'000 Ameisennester in den Wäldern der Nordwestschweiz beobachtet und betreut. Diese grosse Arbeit liefert nach nun fünf Jahren Laufzeit wertvolle Daten, welche für die Schweiz einzigartig sind.
Ein weiteres sehr aktuelles Thema ist das „Eschenstreben. Nebst der Sicherung des Fortbestands der Esche geht es hierbei vor allem auch um die Gewährleistung der Sicherheit der Bevölkerung, so Schoch. Schoch verdeutlichte: „Für die Sicherheit der Bevölkerung entlang der Waldstrassen belaufen sich gemäss ersten Hochrechnungen die Kosten für entsprechende Massnahmen auf schätzungsweise sieben Millionen Franken.“
Der Klimawandel sowie die Auswirkungen des Nährstoffeintrags in den Wald schliesslich beschäftige den Verband stark, betonte Schoch. Diese seien Stressfaktoren für das Ökosystem Wald, mit einem heute noch weitgehend unbekannten Ausgang. Um diese Herausforderung zu meistern und um die Leistungen der Waldeigentümer sicherzustellen, seien die Waldeigentümer auch auf die Allgemeinheit angewiesen, so Schoch.
Die von WaldBeiderBasel lancierten Themen lieferten genügend Gesprächsstoff für die teilnehmenden Gäste. Die Diskussion war rege, der WaldBeiderBasel erhielt dabei wichtige Impulse für seine weitere Arbeit. Die am Green Dinner vorgebrachten Themen sollen auf politischer Ebene weiter bearbeitet werden.
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