Chropfleerete
Von: Willi Pavan
Ehrlichkeit, Mut, Umsetzung des Volkswillens, Verteidigung gegen innen und aussen, unsere einzigartige, vom Volk bestimmte direkte Demokratie sollten seit jeher die Fundamente unseres freiheitliebenden Vaterlandes sein und von „unserer“ Regierung bis aufs Äusserste verteidigt und durchgesetzt werden. Ist dies wirklich noch der Fall? Stehen unsere Volksvertreter und höchsten Exponenten unseres Landes für dieses Gut noch konsequent ein?
Ausschnitt aus dem Gemälde "Omage à Gi" von Willi Pavan
Es scheint mir, dass ein Klima von Resignation, der Unsicherheit, des sich Anbiederns und der Unterwürfigkeit gegenüber Staats-Konstrukten und Welt-Organisationen, die wenig mit unseren Dogmen gemein haben, schleichend die Oberhand einnimmt! Oder wird etwa das fragliche Gebilde EU demokratisch, nach dem Willen deren BürgerInnen „regiert“? Ganz zu schweigen von China, das unser Aussenminister Ignazio Cassis am 2. und 3. April bücklings besucht hatte.
Es sei daran erinnert, dass sich im vergangenen März – wie einst Napoleon Bonaparte - Staats- und Parteichef Xi Jinping selbst auf Lebzeiten die Krone aufgesetzt hat und dabei mit scharfen, nationalistischen Tönen zum Aufbau eines „starken Chinas“ aufrief und dabei verkündete: „Wir sind entschlossen, den blutigen Kampf gegen unsere Feinde zu kämpfen, Wir haben starke Fähigkeiten, unseren rechtmässigen Platz in der Welt einzunehmen.“
Warum werden Fakten von einem (leider grossen Teil) unserer angeblichen Volksrepräsentanten in Bern so verdreht, zurechtgeschustert, manipuliert oder gar mit offensichtlichen Unwahrheiten dem Stimmvolk vorgelegt? Dies meistens mit einem, sagen wir mal, leichten Unterton des Unbehagens, unbewusste Ängste schürend, sollte an der Urne ein anderes Stimmergebnis resultieren als von diesen „Pöstelisammlern“ erwünscht. Sicher, es gibt eine Minderheit von Gewählten, die zum Glück versuchen, gegen diesen „Mainstream“ (der Anglikanismus lässt grüssen) anzukämpfen und die Rechte und Willen der Wähler durchzusetzen und zu verteidigen.
Als Brüssel die Schweizer Börsenregulierung nur für ein Jahr anerkannte, rebellierte der Bundesrat einen Moment lang, zwischenzeitlich wird diese unglaubliche Schikane jedoch unterwürfig mit Anbiederung in Form einer Milliarden(„spende“) für Osteuropa hingenommen, wie der Bundesrat am 2. März in seiner angeblich neuen EU-Strategie verkündete.
Hatte denn wirklich niemand den Mut, sich dieser Erpressung entgegenzustellen? Wer verteidigt in der belgischen Hauptstadt mit Courage noch die Interessen Helvetiens? Der Bundesrat hat doch seinerzeit felsenfest behauptet, dass bei einer Personenfreizügigkeit höchstens mit 10‘000 Zuwanderern zu rechnen ist. In Tat und Wahrheit sind es acht Mal soviel.
Nun haben wir einen neuen Aussenminister, der noch schnell vor seiner Wahl seine zweite Nationalität abgab und der Waffenlobby Pro Tell beitrat, um nach der sofort wieder auszutreten, nur weil sich deren Interesse nicht mit jenen der EU decken, was Cassis schon beim Beitritt gewusst haben muss.
Hoffentlich hat Ignazio Cassis bei seinen Gesprächen mit der EU dennoch den Mut zu anerkennen, dass auch die Schweiz starke Trümpfe hat und hoffentlich hat er den Mut, diese taktisch geschickt mit erhobenem Haupte im Interesse unseres Landes auszuspielen. Warten wir’s mal ab… Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Für mich steht jedenfalls fest: Ein Rahmenvertrag „à la EU“ wäre ein weiterer Schritt zur Begrenzung oder gar Abschaffung unserer Demokratie.
„Dank“ der Personenfreizügigkeit wurde unser kleines Land von Menschen verschiedenster Glaubens- und Lebensart überrannt und trägt darum, gelinde gesagt, ganz spezielle Früchte, dies allerdings zum Nachteil des Gros der Bevölkerung.
Wie man kürzlich in einem unserer Boulevardblätter lesen konnte, sind nun in Helvetien, speziell in Agglomerationen, die Mietpreise regelrecht explodiert! Ein paar Mietwucherer erdreisten sich auf gemeinste Art, die echt vorhandene Wohnungsnot bis aufs Äusserste auszunutzen.
Beispiel gefällig? Um eine Wohnung in der grössten unserer Städte zu ergattern, will ein skrupelloser Vermieter überrissene Mieten. Aber nicht genug - dieser Vermieterhai will zusätzlich weit über 25‘000 Fränkli Kaution, Arbeits-, Leumundszeugnisse sowie dessen Steuererklärung. Ja, wo sind wir denn!? Super! Wieder mal eine Auswirkung der verniedlichten Personenfreizügigkeit.
Diesbezüglich sei auch zum wiederholten Male daran erinnert, dass „dank“ dieses unglücklichen Vertrags die Gehälter durch die „Überschwemmung“ von ausländischen Billigstarbeitskräften - und dies nicht nur in Grenzgebieten - stagnieren oder gar rückgängig sind, dass mit perfiden Ausreden arbeitswillige Einheimische nach dem 50. Lebensjahr um ihre Stelle bangen müssen, oder für sie gar nur noch der Gang aufs Arbeitsamt übrigbleibt.. Und dann wird noch behauptet, dass die hohe Arbeitslosigkeit durch (dass ich mich nicht krümme vor Lachen) das anhaltende schlechte Wetter verursacht wurde; obwohl es doch selten so schön und gemässigt war.
Mit der zaghaften Hoffnung, dass sich die in Plüschsesseln residierenden „Abgerückten“ ab und an doch noch an ihren vom Volk erteilten Auftrag „in extremis“ erinnern, verbleibe ich mit äusserst gemischten Gefühlen, aber trotzdem mit freundlichsten Grüssen, Ihr
Willi Pavan, kritischer Eidgenoss und Künstler, Rheinfelden
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