Schweizerische Direktinvestitionen im Ausland
Von: mm/f24.ch
Die im Inland domizilierten Unternehmen investierten 71 Mrd. Franken im Ausland. Die schweizerischen Direktinvestitionen lagen damit unter ihrem Vorjahreswert von 90 Mrd. Franken. Diese Entwicklung war im Wesentlichen auf eine geringere Investitionstätigkeit der «Finanz- und Holdinggesellschaften» zurückzuführen. Die übrigen Branchengruppen investierten 62 Mrd. Franken im Ausland, womit sie das Vorjahresniveau sogar übertrafen (2015: 46 Mrd. Franken). Von diesen 62 Mrd. Franken entfielen 29 Mrd. Franken auf den Industrie- und 33 Mrd. Franken auf den Dienstleistungssektor.
Nach Europa flossen 58 Mrd. Franken, am meisten in die Niederlande und ins Vereinigte Königreich. Diese Direktinvestitionen resultierten grösstenteils aus Konzernumstrukturierungen, in deren Rahmen sich ausländisch beherrschte Holdinggesellschaften Auslandbeteiligungen konzernintern angliederten.
In den Vereinigten Staaten investierten die inländischen Unternehmen 36 Mrd. Franken, zum Teil indem sie Akquisitionen tätigten. Aus Unternehmen in den Offshore-Finanzzentren Mittel- und Südamerikas zogen sie hingegen für 22 Mrd. Franken Kapital ab.
Der Bestand an Direktinvestitionen im Ausland erhöhte sich um 90 Mrd. auf 1215 Mrd. Franken (+8%). Der Anstieg war hauptsächlich auf Kapitaltransaktionen zurückzuführen, Wertveränderungen spielten eine untergeordnete Rolle. Mit 452 Mrd. Franken wiesen die «Finanz- und Holdinggesellschaften» den höchsten Kapitalbestand im Ausland aus. Mit grossem Abstand folgte die Branchengruppe «Chemie und Kunststoffe» mit 168 Mrd. Franken.
Die Erträge aus Direktinvestitionen im Ausland beliefen sich auf 81 Mrd. Franken, was verglichen mit dem Vorjahr einen Rückgang um 6 Mrd. bedeutet. Ausschlaggebend waren tiefere Erträge von zwei Branchengruppen der Industrie: «Elektronik, Energie, Optik und Uhren» sowie «Chemie und Kunststoffe». Die Kapitalerträge von Tochtergesellschaften des Dienstleistungssektors fielen dagegen leicht höher aus als im Vorjahr.
Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz
Im Ausland domizilierte Unternehmen investierten im letzten Jahr 47 Mrd. Franken in Unternehmen in der Schweiz (2015: 78 Mrd. Franken). Sie bauten dabei hauptsächlich konzerninterne Kredite gegenüber den Tochterunternehmen in der Schweiz aus und reinvestierten von diesen Unternehmen erzielte Erträge.
Mit 27 Mrd. Franken waren die «Finanz- und Holdinggesellschaften» die Hauptempfänger dieser Investitionen, weitere 9 Mrd. Franken flossen in Unternehmen der Branchengruppe «Übrige Dienste». Die Direktinvestitionen in Unternehmen der Industrie beliefen sich auf 4 Mrd. Franken.
Der Bestand ausländischer Direktinvestitionen in der Schweiz erhöhte sich um 123 Mrd. auf 965 Mrd. Franken (+15%). Die Zunahme betraf vor allem das Beteiligungskapital der «Finanz- und Holdinggesellschaften» und war hauptsächlich auf die höhere Bewertung ihrer Beteiligungen im Inland zurückzuführen.
Gegliedert nach dem unmittelbaren Investor entfielen 78% des Kapitalbestands auf Investoren aus der EU und weitere 13% auf Investoren aus den Vereinigten Staaten. Die Gliederung nach dem unmittelbaren Investor zeigt allerdings nur bedingt die Herkunftsländer der Investoren auf, welche die Unternehmen in der Schweiz kontrollieren.
Der Grund hierfür ist, dass der Bestand ausländischer Direktinvestitionen in der Schweiz mehrheitlich über Zwischengesellschaften gehalten wird, die ihrerseits von Konzernen aus einem Drittland kontrolliert werden. Deshalb veröffentlicht die Nationalbank eine alternative Ländergliederung des Kapitalbestands nach dem Land des letztlich Berech-tigten. Gemäss dieser Gliederung kontrollierten Investoren aus den Vereinigten Staaten 43% des Kapitalbestands, solche aus der EU 37%.
Die Kapitalerträge aus Direktinvestitionen in der Schweiz stiegen um 3 Mrd. auf 62 Mrd. Franken. Ausschlaggebend waren in erster Linie höhere Erträge der «Finanz- und Holding-gesellschaften».
Operative Angaben zu multinationalen Unternehmen
Schweizerische Unternehmen beschäftigten in ihren Tochtergesellschaften im Ausland 2‘044‘000 Personen, davon 895‘000 in Europa (44%) und 535‘000 (26%) in Asien. Die Zahl der Beschäftigten stieg gegenüber dem Vorjahr um 37‘000 (+2%). Dabei lag die Zunahme in Europa leicht über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre, in Asien wurde zum ersten Mal seit 2001 kein Wachstum mehr verzeichnet.
Auch im Inland waren die schweizerischen Muttergesellschaften mit Auslandbeteiligungen bedeutende Arbeitgeber. Sie beschäftigten in der Schweiz 853‘000 Personen.
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