Positive KMU-Exportperspektiven fürs 1. Quartal 2017
Von: mm/f24.ch
China und die USA dürften 2017 als Exportmärkte am stärksten zulegen. Diese Erwartung äusserten die Schweizer KMU in der aktuellen Umfrage von Switzerland Global Enter-prise (S-GE) zur Exportstimmung, die im ersten Quartal 2017 den höchsten Stand seit zwei Jahren erreichte. Die zehn vielversprechendsten Exportmärkte für 2017 liegen gemäss dem Credit Suisse Ranking mit Ausnahme von Norwegen und Polen in Fernost. Die ausländische Nachfragesituation präsentiert sich laut Exportbarometer der Credit Suisse derzeit so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr.
Wie schon in den Vorjahren führen asiatische Staaten das Ranking der Top-Exportmärkte für Schweizer KMU an (vgl. Tabelle im Anhang). Dass nicht nur asiatische Schwellenländer weit vorne rangieren, sondern mit Japan auch eine Industrienation, ist auf die Erwartung eines Wiedererstarkens der japanischen Währung nach dem Einbruch Ende 2016 zurückzuführen. Ohne diesen Ausnahmeeffekt würde Japan nicht unter den Top Ten rangieren.
Tatsächlich dürfte die Nachfrage nach Schweizer Produkten eher in China und Indien wachsen, wo die Wirtschaft 2017 nach Prognosen der Credit Suisse mit 6.5% und 7.6% weiterhin stark expandieren dürfte. Von den im Rahmen der Umfrage zur KMUExportstimmung von Switzerland Global Enterprise (S-GE) befragten Unternehmen geben 58% an, im nächsten Halbjahr in die Region Asien-Pazifik exportieren zu wollen (vgl. Grafik im Anhang).
Das sind zwar nur etwas mehr als die 55% im Vorquartal. Deutlich zulegen konnte allerdings China, die Nummer eins unter den asiatisch-pazifischen Exportdestinationen, mit neu 41% der Nennungen, gegenüber 35% im Vorquartal. Dahinter folgen Indien mit 25% der Nennungen, Japan mit 24% und Australien mit 23%.
KMU sehen USA als Exportlokomotive
Die US-Wirtschaft dürfte auch 2017 als wichtiger Exportwachstumstreiber erhalten bleiben. Die Credit Suisse geht von einem Wirtschaftswachstum von 2.0% aus. Ein Stimuluspaket von Präsident Trump könnte das US-Wachstum sogar stärker beschleunigen. Dessen Effekt für die Schweizer Exporteure wäre aber wohl kaum wirkungsvoll, weil davon eher die binnenorientierte US-Bauwirtschaft profitieren dürfte.
In der Befragung von S-GE hat die Region Nordamerika unter den Exportregionen für Schweizer KMU im Quartalsvergleich gleichwohl am stärksten zugelegt. 54% der durch S-GE befragten Firmen gaben an, im nächsten Halbjahr nach Nordamerika exportieren zu wollen, gegenüber 50% im Vorquartal. Die USA legten von 44% im Vorquartal auf 49% zu.
Lukas Gehrig, Senior Economist bei der Credit Suisse, sagt dazu: «Wir rechnen damit, dass die weltweite Nachfrage nach Schweizer Gütern im ersten Halbjahr 2017 deutlich anziehen wird. Dies begründet sich in einem breit abgestützten Aufschwung der Industrie in den USA und in der Eurozone. Die Margen der exportorientierten KMU werden sich jedoch wohl nur unmerklich verbessern, da der Schweizer Franken sich gegenüber dem Euro und dem US-Dollar gemäss Prognosen der Credit Suisse nur leicht abschwä-chen dürfte.»
Alberto Silini, Leiter Beratung bei Switzerland Global Enterprise (S-GE), stellt fest: «Immer mehr ex-portierende Schweizer KMU gewinnen zwei Jahre nach der Aufhebung des EUR/CHF-Mindestkurses wieder an Wettbewerbsfähigkeit. Jetzt ist der Zeitpunkt für KMU gekommen, ihre Exportstrategie zukunftsfest zu machen. Sie können ihren Umsatz steigern und sich gegen Währungsschwankungen und sonstige Risiken wappnen, indem sie zusätzlich wachstumsstarke Märkte ausserhalb der Eurozone berücksichtigen. Deshalb tun die Exporteure gut daran, ihre Aktivitäten etwa in den USA und China zu stärken. Wie das Ranking der Credit Suisse zeigt, bieten jedoch auch Länder Exportchancen, die weniger im Fokus der Öffentlichkeit stehen, wie Indonesien oder Polen.»
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