Psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz
Von: mm/f24.ch
Psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz (Stress, Belästigung, Aggressionen usw.) geben in der Schweiz wie auch in anderen Ländern vermehrt Anlass zur Sorge, sowohl bei den Mitarbeitenden als auch bei den Arbeitgebern. Entsprechende Probleme können sich sehr negativ auf die Gesundheit der Mitarbeitenden auswirken und stellen eine grosse Herausforderung für die Gesundheit am Arbeitsplatz dar.
Um die Prävention psychosozialer Risiken durch die Unternehmen zu fördern, haben das SECO und die kantonalen Arbeitsinspektorate von 2014 bis 2018 dieses Thema als Vollzugsschwerpunkt definiert. Parallel dazu führte das SECO eine wissenschaftliche Studie durch, um die Wirkung der Kontrollen der Arbeitsinspektorate auf die Präventionspraxis der Betriebe zu messen.
Die Betriebskontrollen wurden von den Arbeitgebern positiv aufgenommen. 47 Prozent der befragten Betriebe gaben an, dass sie dank dieser Kontrollen ihre Kenntnisse im Bereich psychosoziale Risiken vertiefen konnten. 34 Prozent wiesen darauf hin, dass der Betrieb aufgrund der Kontrollen Präventionsmassnahmen eingeführt hat.
Die Ergebnisse verdeutlichen zudem, dass sich die Inspektionen positiv auf das allgemeine Gesundheits- und Sicherheitsmanagement der Unternehmen auswirken, aber auch auf die Bereitschaft der Arbeitgeber, Präventionsmassnahmen einzuführen, und auf ihre entsprechenden Kompetenzen.
Die kontrollierten Betriebe haben im Vergleich zu den nicht kontrollierten auch häufiger Verfahren zum Umgang mit diesen Risiken geschaffen. Keine signifikante Wirkung konnte die Studie hingegen auf Ebene der Arbeitsorganisation aufzeigen (Arbeitszeiten, Anpassung der Aufgaben, Personalbestand, Hilfsmittel usw.). Für die Arbeitgeber sind psychosoziale Risiken immer noch häufig die Folge persönlicher Probleme einzelner Mitarbeitender und nicht auf organisatorische Schwierigkeiten zurückzuführen.
Gemäss der Studie sind die heutigen Kontrollmechanismen zielführend und die Behördentätigkeit täten die nötigen Voraussetzungen schaffen, damit die Betriebe den psychosozialen Risiken mehr Beachtung schenkten. Allerdings könne die Prävention noch wirksamer sein, wenn der Fokus stärker auf den Primärmassnahmen liegen würde.
Letztere umfassen Massnahmen, mit denen durch eine Anpassung der Arbeitsorganisation verhindert wird, dass solche Risiken überhaupt erst auftreten. Das SECO wird seine strategischen Überlegungen zu diesem Thema im Einvernehmen mit den Kantonen fortführen.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung