Differenziertes Wohlbefinden in der europäischen Bevölkerung
Von: mm/f24.ch
Die europäische Bevölkerung (EU-28) zeigte sich im Jahr 2013 mit ihren persönlichen Beziehungen (7,8) am zufriedensten. Die Zufriedenheit mit dem jetzigen Leben lag bei einem Durchschnittswert von 7,1, gefolgt von der Zufriedenheit mit der vorhandenen Freizeit (6,7). Die tiefste Zufriedenheit wurde europaweit in Bezug auf die finanzielle Situation des Haushalts (6,0) festgestellt.
Eine Ausnahme bilden die Menschen in der Schweiz, Schweden und Norwegen, welche sich mit ihrer vorhandenen Freizeit weniger zufrieden zeigten als mit ihrer finanziellen Situation. Die dortige Bevölkerung wies die höchsten durchschnittlichen Zufriedenheitswerte auf, wobei die Diskrepanz zwischen den verschiedenen Zufriedenheitsbereichen in diesen Ländern europaweit am geringsten ausfiel. Es ist hierbei zu beachten, dass diese Länder im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Ländern ein höheres Einkommensniveau aufwiesen.
Im Ländervergleich zeigten sich nur moderate Unterschiede bezüglich der durchschnittlichen Zufriedenheit mit der vorhandenen Freizeit und den persönlichen Beziehungen. Wesentlich grösser waren die Unterschiede jedoch bei der Zufriedenheit mit der finanziellen Situation und dem jetzigen Leben: So zeigte sich die Bevölkerung in der Schweiz, Dänemark, Finnland und Schweden diesbezüglich fast doppelt so zufrieden wie in Bulgarien, Serbien oder Griechenland.
Zufriedenheit mit dem jetzigen Leben
2013 gaben knapp achtzig Prozent der europäischen Bevölkerung eine mittlere bis hohe Zufriedenheit mit dem jetzigen Leben an. Ein Fünftel war sehr zufrieden mit dem eigenen Leben. Von allen beteiligten Ländern zeigte Dänemark den grössten Anteil der Bevölkerung mit einer hohen Lebenszufriedenheit (42,1%). Bulgarien verzeichnete dagegen den kleinsten Anteil der Bevölkerung (5,9%), der über eine hohe Zufriedenheit berichtete: Die bulgarische Bevölkerung war somit sieben Mal weniger häufig sehr zufrieden mit ihrem Leben als die Menschen in Dänemark. Das Land mit dem kleinsten Anteil der Bevölkerung, der eine niedrige Zufriedenheit mit dem Leben angab, waren die Niederlande (5,6%).
Ein Vergleich mit unseren Nachbarländern zeigt, dass die Bevölkerung in der Schweiz (38,5%) und Österreich (37,9%) am häufigsten über eine hohe Lebenszufriedenheit berichtete (Deutschland: 25,0%, Frankreich: 16,2%, Italien: 14,4%). Am anderen Ende der Skala verzeichnete Italien mit knapp 23 Prozent den grössten Anteil der Bevölkerung mit einer niedrigen Lebenszufriedenheit (Frankreich: 19,3%, Deutschland: 19,2%, Österreich: 12,9%, Schweiz: 8,0%,).
Ähnliche Durchschnittswerte können das Ergebnis von ganz unterschiedlichen Verteilungen niedriger, mittlerer und hoher Zufriedenheit sein. Die Bevölkerung in Österreich und in den Niederlanden wies beispielsweise die gleiche Zufriedenheit mit dem jetzigen Leben auf (7,8). In Österreich waren die Menschen jedoch deutlich häufiger sehr zufrieden mit ihrem Leben als in den Niederlanden (37,9% vs. NL: 26,1%), gleichzeitig waren sie zwei Mal häufiger unzufrieden mit ihrem Leben als in den Niederlanden (12,9% vs. NL: 5,6%).
Zufriedenheit mit der finanziellen Situation
Etwa sechzig Prozent der europäischen Bevölkerung (EU-28) gaben im Jahr 2013 eine mittlere bis hohe Zufriedenheit mit der finanziellen Situation des Haushalts an, wobei sich nur knapp jede achte Person (13,2%) sehr zufrieden zeigte.
Wie bei der Lebenszufriedenheit, gab im Ländervergleich der grösste Anteil der Bevölkerung in Dänemark eine hohe Zufriedenheit mit der finanziellen Situation (37,4%) an. In Bulgarien wurde der kleinste Anteil festgestellt (2,8%): Die dortige Bevölkerung zeigte sich über 13 Mal seltener sehr zufrieden als in Dänemark.
Ein Vergleich mit unseren Nachbarländern zeigt, dass im Jahr 2013 die Bevölkerung in der Schweiz (32,8%) am häufigsten eine hohe Zufriedenheit mit der finanziellen Situation aufwies. Am seltensten berichtete die Bevölkerung in Italien (5,9%) über eine hohe Zufriedenheit (Frankreich: 10,2%, Deutschland: 18,7%, Österreich: 26,0%).
Am anderen Ende der Skala wurde zudem in Italien der grösste Anteil der Bevölkerung festgestellt, der eine niedrige Zufriedenheit mit der finanziellen Situation angab (Italien: 40%, gefolgt von Deutschland: 36,0%, Frankreich: 30,4%, Österreich: 24,9% und der Schweiz: 15,0%).
Zufriedenheit mit persönlichen Beziehungen
Knapp neunzig Prozent der europäischen Bevölkerung (EU-28) gaben im Jahr 2013 eine mittlere bis hohe Zufriedenheit mit ihren persönlichen Beziehungen an. Fast vierzig Prozent zeigten sich sehr zufrieden. In Irland berichtete der grösste Anteil der Bevölkerung über eine hohe Zufriedenheit mit den persönlichen Beziehungen (60,3%). Die Niederlande und die Schweiz verzeichneten den kleinsten Anteil der Bevölkerung (3%), der eine niedrige Zufriedenheit bezüglich der persönlichen Beziehungen angab.
Der Vergleich mit unseren Nachbarländern zeigt, dass die Bevölkerung im Jahr 2013 in Österreich (59,2%) und der Schweiz (57,6%) häufiger sehr zufrieden mit ihren persönlichen Beziehungen war als in Deutschland (45,0%), Frankreich (34,2%) und Italien (22,1%). Deutschland verzeichnete mit fast 15 Prozent den grössten Anteil der Bevölkerung mit einer niedrigen Zufriedenheit (Schweiz: 3,0%).
Zufriedenheit mit der vorhandenen Freizeit
Hinsichtlich der vorhandenen Freizeit gaben mehr als siebzig Prozent der europäischen Bevölkerung (EU-28) eine mittlere bis hohe Zufriedenheit an. Fast jede fünfte Person (22,7%) zeigte sich sehr zufrieden mit ihrer vorhandenen Freizeit.
In Dänemark war der Anteil sehr zufriedener Personen europaweit am höchsten (42,1%). Der tiefste Anteil sehr zufriedener Personen wurde in Griechenland (11,6%) und Italien (13,6%) beobachtet.
Ein Vergleich mit unseren Nachbarländern zeigt, dass die Bevölkerung in Österreich im Jahr 2013 mit ihrer vorhandenen Freizeit (35,3%) am häufigsten sehr zufrieden war (Schweiz: 25,8%, Deutschland: 24,2%, Frankreich: 23,7%). Am häufigsten unzufrieden war hingegen die Bevölkerung in Deutschland: Ein Drittel der Bevölkerung gab eine tiefe Zufriedenheit mit der vorhandenen Freizeit an.
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