Abermillionen Tonnen Lebensmittelverschwendung in der EU
Von: mm/f24.ch
Schätzungen zufolge werden in der EU pro Jahr 88 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet (in der Schweiz sind es rund zwei Millionen Tonnen). Dies entspricht umgerechnet einer Menge von 173 Kilogramm pro Person.
Die tägliche Verschwendung (Foto: WWF)
In der Landwirtschaft, bei der Lebensmittelverarbeitung, in Geschäften, Restaurants und Zuhause - Lebensmittel gehen entlang der gesamten Versorgungs- und Verbrauchskette verloren oder werden verschwendet. Schätzungen zufolge sind im Durchschnitt die Haushalte mit 53 Prozent und die verarbeitende Industrie mit 19 Prozent die Hauptverursacher der Lebensmittelverschwendung in der EU.
Was die Konsumenten anbelangt, müssen sie besser über Lebensmittelverschwendung und ihre Ursachen informiert werden. Eine Umfrage zeigt, dass die Bedeutung der Haltbarkeitsangaben bei Lebensmitteln nur unzureichend verstanden wird. Diese Unklarheit trägt auch zur Lebensmittelverschwendung bei. Sechs von zehn Europäern geben aber an, stets das Mindesthaltbarkeitsdatum und das Verbrauchsdatum zu prüfen.
Wirtschaftliche Kosten, ethische Folgen und Umweltauswirkungen
Die Lebensmittelverschwendung bedeutet zugleich die Verschwendung von wertvollen und oft knappen Ressourcen wie Wasser, Boden, Arbeitszeit oder Energie. Es ergeben sich erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt: Die Lebensmittelverschwendung trägt mit einer weltweiten CO2-Bilanz, die etwa acht Prozent der gesamten vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen entspricht (laut Angaben der FAO), zum Klimawandel bei. Für jedes produzierte Kilo Lebensmittel werden 4,5 Kilogramm CO2 in die Atmosphäre abgegeben.
Die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, ist nicht nur im Hinblick auf Wirtschaft und Umwelt eine notwendige Aufgabe, sondern auch eine moralische Pflicht: Nach Angaben der FAO leiden weltweit 793 Millionen Menschen an Unterernährung. Laut Eurostat konnten sich im Jahr 2014 circa 55 Millionen Menschen der EU28 (d.h. 9,6 Prozent) jeden zweiten Tag keine nahrhafte Mahlzeit leisten.
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