Es werden immer mehr Substanzen zur Leistungsförderung von Masttieren eingesetzt und in der Schweiz wird immer mehr solches Fleisch importiert: Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) wehrt sich dagegen, da Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten dieses Fleisch in der Regel unbewusst in der Gastronomie vorgesetzt bekommen.
(Foto: Pixabay)
Die SKS fordert deshalb ein Importverbot, wie dies in der EU bereits seit 15 Jahren funktioniert. Fleisch, welches mit Hilfe von Hormonen oder anderen leistungsfördernden Substanzen produziert wurde, darf nicht in die EU eingeführt werden. Die Schweiz verlangt jedoch lediglich die Deklaration dieses Fleisches. In zwei soeben abgeschlossenen Vernehmlassungen zu dieser Thematik verlangt die SKS zusammen mit ihren Allianzpartnern ACSI und FRC ein Verbot auch für die Schweiz und begründet dies wie folgt:
Die EU begründet ihr Verbot auch damit, dass dieses Fleisch negative gesundheitliche Auswirkungen auf die Konsumentinnen und Konsumenten haben kann.
Viele Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten wollen eine natürliche, nachhaltige und tierfreundliche Lebensmittelproduktion, welche Tiere nicht nur als ein Produktions- und Kostenfaktor ansieht. Die Tiermast mit Leistungsförderern ist für diese Konsumentinnen und Konsumenten ethisch und moralisch nicht zu vertreten.
Die Deklaration ist ein ungenügendes Instrument, um Konsumentinnen und Konsumenten einen bewussten Kaufentscheid zu ermöglichen: Obwohl die Detailhändler mit dem Angebot von solchem Fleisch sehr zurückhaltend sind , hat sich die Importmenge in der Schweiz zwischen 2008 und 2013 von 320 Tonnen auf auf nahezu 1’300 Tonnen Fleisch erhöht. Dieses Fleisch verschwindet im Gastrokanal (wie Restaurants, Kantinen, Heime und Spitäler, Schnellimbiss). Besonders in diesem Bereich gibt es grosse Lücken bezüglich der gesetzlich vorgeschriebenen Deklaration. Der Gast erfährt oft nicht, was für Fleisch auf seinem Teller landet.
Wird vorschriftsgemäss deklariert, wird dieser Hinweis oft derart klein oder ungünstig platziert, dass er kaum wahrgenommen werden kann. Von einer bewussten Entscheidung der Konsumenten für Hormonfleisch kann also auch hier nicht die Rede sein.
Der Einsatz von nicht-hormonellen Leistungsförderer wie Ractopamine zeigt, dass mehr neue solche Substanzen auf den Markt kommen und eingesetzt werden. Toleriert die Schweiz den Import von solchem Fleisch weiterhin, unterstützt sie damit auch diese unethischen Produktionsmethoden.
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