Verband Kapo Aargau fordert Lohnerhöhung
Von: mm/f24.ch
Der Verband Kantonspolizei Aargau (VKA) fordert eine Lohnerhöhung um ein Prozent, wie sie vom Regierungsrat im Kantonsbudget 2018 für das Staatspersonal beantragt, die Kommission für Allgemeine Verwaltung (AVW) Hingegen beantragt Kommission für Allgemeine Verwaltung (AVW) dem Grossen Rat, die Lohnerhöhung auf 0,8 Prozent und die Kommission für Aufgabenplanung und Finanzen (KAPF) gar auf 0.5 Prozent zu kürzen. Falls das Parlament auf den regierungsrätlichen Vorschlag nicht eintrete, drohe mittelfristig ein Abfluss an Know-how im Polizeikorps, manifestiert der VKA.
VKA-Vizepräsident Hansjörg Schenk betont: «Wir sorgen pflichtbewusst für Sicherheit und exponieren uns dafür zu allen Tages- und Nachzeiten, auf der Strasse, bei Veranstaltungen und nicht zuletzt bei jeder Grossratssitzung in Aarau. Umso frustrierender ist es, wenn man von der Politik keine Wertschätzung spürt.» Zu dieser Wertschätzung gehört auch der Lohn.
Doppelt bestraft
Dabei gehe es nicht nur um einen symbolischen Wert: Vergangene Lohn-Nullrunden hätten zusammen mit der Teuerung dazu geführt, dass Polizistinnen und Polizisten in den letzten Jahren eine Reallohnsenkung hinnehmen mussten. Schenk führt zudem aus, dass das Lohnsystem individuelle Lohnanpassungen praktisch nicht zulasse: «So kann es sein, dass ein junger Familienvater heute weniger verdient als bei seiner Einstellung vor einigen Jahren.» Nur schon deshalb spreche sich der VKA klar für die vom Regierungsrat beantragte Lohnerhöhung und den Verzicht auf die Budgetierung des Mutationseffekts aus.
Hinzu komme, dass aufgrund einer grossrätlichen Sparmassnahme seit Juli die Fahrzeugstellungspflicht für Einsätze aus der Freizeit und damit die Entschädigung von jährlich 1'000 Franken gestrichen sei. Als bisher fixer Lohnbestandteil drücke dieser wegfallende Betrag den Lohn zusätzlich wenn die Polizistinnen und Polizisten bei Einsätzen trotzdem mit dem eigenen Wagen einrückten, wenn sie ihre Pflicht erfüllen wollen.
Motivation und Know-how in Gefahr
Unter dieser Entwicklung leide die Motivation. «Wir leisten unsere Arbeit für die Sicherheit im Kanton auch unter erschwerten Bedingungen. Aber die Bereitschaft, mehr zu tun, als es der Dienst verlangt, nimmt so natürlich ab», fasst Schenk die aktuelle Stimmung bei seinen Kolleginnen und Kollegen zusammen.
Die Fluktuation im Korps der Kantonspolizei sei nach wie vor gering. Das könne sich aber mittelfristig ändern, wenn die Lohnsituation sich nicht bessere. Denn die verschiedenen Regionalpolizeikorps im Kanton Aargau und auch die Polizeikorps in den umliegenden Kantonen zahlten besser. Das sei sowohl bei den Einstiegslöhnen als auch bei der individuellen Lohnentwicklung nach einigen Berufsjahren spürbar. Die mittelfristig drohende Folge seien wachsende Rekrutierungsprobleme und ein Abfluss an Know-how, wenn intern ausgebildete Polizistinnen und Polizisten in andere Korps abspringen würden, mutmasst Schenk.
Zeichen für die Sicherheit
«Diese Entwicklung wäre fatal für den Aargau, der verglichen mit der Bevölkerungszahl eines der kleinsten Polizeikorps der Schweiz aufweist», ist VKA-Präsident Dieter Egli überzeugt. Dies habe auch der Regierungsrat eingesehen und deshalb dem Parlament trotz finanziell angespannter Lage eine Lohnerhöhung beantragt. Dass die vorberatende Kommission nur eine Lohnerhöhung von 0,5 Prozent zulasse und die Budgetierung des Mutationseffekts beibehalten möchte, sei für den VKA unverständlich. Für Egli ist klar: «Wir erwarten jetzt ein Zeichen des Grossen Rats für das Staatspersonal – und für die Sicherheit im Kanton.»
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