Aargauer Bauern fordern Korrekturen in der Agrarpolitik
Von: mm/f24.ch
An der Generalversammlung des Bauernverbandes Aargau (BVA)vom vergangenen Mittwoch in Döttingen verabschiedeten die Bauern eine Resolution zur Stärkung der Ernährungssicherheit. Darin werden Korrekturen der erst vor einem Jahr in Kraft gesetzten Agrarpolitik gefordert.
Alois Huber, Präsident BVA (rechts) und Ralf Bucher, Geschäftsführer (links) übergeben die Reso-lution an Regierungsrat Roland Brogli (2. von rechts) und Grossratspräsident Markus Dieth (2. von links) (Foto: zVg)
Präsident Alois Huber mochte in seiner Eröffnungsrede nicht über die Agrarpolitik schimpfen, obwohl auch er damit nicht einverstanden sei. Er beleuchtete die Agrarpolitik aus Sicht des Steuerzahlers und will im Moment das Beste aus der Sache machen. Er betonte, dass ein Referendum zu einem tiefen Graben zwischen den verschieden Betriebsrichtungen und Regionen geführt hätte und es deshalb richtig war, das Referendum nicht zu unterstützen.
Dennoch brauche es Korrekturen. Für Beiträge für die Landschaftsqualität sieht er in erster Linie andere Kassen in der Pflicht, etwa die der touristischen Standortförderung. Sie seien nämlich die Profiteure, während die Bauern die Arbeit erbringen. Das dies jetzt dem Landwirtschaftsbudget belastet werde, könne nicht sein.
Bundesvorgaben im Kanton schlank umsetzen
Erste Analysen zeigten eine massive Zunahme des administrativen Aufwandes und Einbussen von über zehn Millionen Franken alleine für die Aargauer Bauernfamilien, erklärte Vizepräsident Samuel Imboden, der die Resolution vorstellte.
In der Resolution wird gefordert, dass die Verordnungen der Agrarpolitik möglichst rasch und für die Aargauer Landwirtschaft spürbar anzupassen seien. Es gelte, falsche Anreize und Fehlentwicklungen zu beheben, zusätzlich seien die zum Teil massiven Verluste an Direktzahlungen für die einzelnen Betriebe zu korrigieren. Der Kanton wird zudem aufgefordert, die Bundesvorgaben und Programme in den landwirtschaftlich relevanten Bereichen möglichst schlank umzusetzen.
Die Resolution wurde einstimmig verabschiedet und Regierungsrat und Landwirtschaftsdirektor Roland Brogli sowie Grossratspräsident Markus Dieth überreicht.
100‘000 Franken fliessen an die Mitglieder zurück
Die ordentliche Traktandenliste der 14. Generalversammlung gab zu keinen grossen Diskussionen Anlass. Wiederum konnte der Verband, welcher mit seinen rund 2‘600 Mitgliedern auf eine sehr gute Basis abstützen kann, einen guten Rechnungsabschluss präsentieren. Die Rechnung schloss mit einem Betriebsgewinn von über 150‘000 Franken ab. Von diesem Gewinn werden 100‘000 Franken mit der Rechnung für den Jahresbeitrag 2015 an die Mitglieder zurückvergütet.
Vielfältiges Tätigkeitsprogramm für 2015
Geschäftsführer Ralf Bucher präsentierte das Tätigkeitsprogramm für das laufende Jahr. Auf der politischen Agenda stehen für den BVA wichtige Geschäfte wie etwa die Umsetzung des Gewässerschutzgesetzes, des Richtplans, des Baugesetzes oder der zweiten Etappe des Raumplanungsgesetzes.
Bei der Umsetzung der Landschaftsqualitätsprogramme wird sich der BVA ebenfalls engagieren. Das gleiche gilt für die Berufswerbung, wo dieses Jahr wieder eine Berufsausstellung ansteht.
Wahlempfehlung werden im Juni bekannt gegeben
Für die Mitglieder wird die Dienstleistungspalette weiter ausgebaut und auch der Buure-Sunntig findet Mitte November für die Mitglieder nach einer dreijährigen Pause wieder statt. Zu guter Letzt erläuterte Daniel Schreiber als Ressortvorsteher Politik und Wirtschaft das weitere Vorgehen bezüglich den Wahlempfehlungen.
Dort wird auch entschieden, ob Hansjörg Knecht zur Wahl empfohlen wird. Die Plattform, welche ihm der BVA an der GV geboten hatte, war lediglich aufgrund der Vergangenheit zustande gekommen. Der BVA hatte Hansjörg Knecht bereits bei den Wahlen 2011 als bäuerlichen Kandidaten empfohlen.
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