Aargau - laut NAB-Studie attraktiv für KMU und Industrie
Von: mm/f24.ch
Die NAB-Regionalstudie 2014 zum KMU-Standort zeigt, dass der Aargau sowohl für KMU als auch für Grossunternehmen ein attraktiver Standort ist. Die knapp 38‘300 Aargauer KMU beschäftigen 167‘000 Mitarbeitende und profitieren laut Studie von der hohen Standortqualität des Kantons. Insgesamt sei die Aargauer Wirtschaft breit diversifiziert, meist in zukunftsträchtigen Branchen angesiedelt und weise kaum "Klumpenrisiken" auf.
Die Faktoren der hohen Standortqualität im Aargau
Der Aargau verfügt laut der NAB-Regionalstudie über die sechsthöchste Standortqualität aller Kantone. Diese gute Positionierung basiert hauptsächlich auf der hohen verkehrstechnischen Erreichbarkeit. Zudem liegt die steuerliche Attraktivität, insbesondere für juristische Personen, über dem Schweizer Mittel. Einzig bei der Verfügbarkeit von Hochqualifizierten ist der Aargau unterdurchschnittlich positioniert.
Prognostizierte Unsicherheit
Mehrere geforderte Gesetzesänderungen drohen laut der Studie die Standortattraktivität der Schweiz zu mindern. Ein unsicheres Investitionsklima sei eine der direkten Folgen. Am meisten Verunsicherung bereitet gemäss Studie die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative: Der bürokratische Aufwand, um ausländische Arbeitskräfte anstellen zu können, würde sich bei einer Kontingentierung markant erhöhen, was vor allem für KMU nachteilig sei. Einzelne Standorte im Aargau seien auf Grund der vielen Grenzgänger speziell betroffen. Eine weitere Herausforderung für die Schweiz berge die Unternehmenssteuerreform III: Für den Kanton Aargau sei dieses Risiko jedoch überschaubar, da nur 1.3% der Gewinnsteuereinnahmen auf Statusgesellschaften entfielen, so die NAB-Studie.
Dominanz der KMU
Knapp 38‘300 oder 99,8 Prozent aller Unternehmen im Aargau sind KMU. Sie beschäftigen 167‘000 Mitarbeitende. Das sind 66 Prozent aller Arbeitnehmer im Kanton.
Gleichzeitig hat sich der Kanton jedoch auch zum beliebten Standort für Grossunternehmen entwickelt, die laut Studie 34% der Arbeitsplätze bieten und im Landesvergleich überdurchschnittlich stark vertreten sind. Damit ist der Aargau sowohl ein attraktiver Standort für KMU als auch für Grossunternehmen.
Im Aargau sind noch über ein Drittel aller Beschäftigten im Sektor Bau und Industrie tätig, in der Schweiz beträgt dieser Anteil nur noch ein Viertel. Insgesamt ist die Wirtschaft im Kanton Aargau gemäss Studie breiter diversifiziert als im Schweizer Durchschnitt: Sowohl die Branchen- als auch die Unternehmensstruktur täten keine «Klumpenrisiken» bergern. Dies mache die Aargauer Wirtschaft robust gegen konjunkturelle Schwächen in einzelnen Branchen.
Regionen mit chancenreichem Branchenmix
Die Beschäftigung im Kanton Aargau ist zwischen 2008 und 2012 um 1.7% gewachsen. Das ist im Vergleich zum Landesmittel unterdurchschnittlich. Das Wachstum stammt vor allem von Unternehmensdienstleistungen, während die Industrie einen Beschäftigungsrückgang hinnehmen musste. Bis auf die Region Freiamt weisen aber alle Aargauer Regionen eine überdurchschnittliche Branchenbewertung auf, was auf zukünftiges Wachstum der Wertschöpfung schliessen lässt.
Kanton Aargau verbessert Rahmenbedingungen
Die Unsicherheit in der Schweizer Wirtschaft bleibe, bis konkrete Lösungen für die aktuellen Herausforderungen gefunden seien, stellt die Studie fest. Die Aargauer Regierung habe die Herausforderungen erkannt, setze auf die Karte Hightech und arbeite intensiv an der erfolgreichen Zukunft des Kantons.
Dabei soll, so die Forderung der Studie insbesondere den KMU der Zugang zu neuen Technologien erleichtert und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Beispielsweise soll das Hightech-Zentrum in Brugg-Windisch helfen, ein qualitatives Wirtschaftswachstum im Aargau zu sichern.
Peter Bühlmann, CEO der NAB, begrüsst das Engagement des Kantons: «Es ist extrem wichtig, den Aargau für Unternehmerinnen und Unternehmer langfristig möglichst attraktiv zu halten. Gleichzeitig sollten die KMU ihre Geschäftsmodelle auf Innovationen ausrichten. Das ist der Schlüssel zum zukünftigen Wettbewerbsvorteil des Aargaus.»
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