Wenn am 17. Mai 2009 über das vierblättrige Kleeblatt abgestimmt wird, werden die Weichen für die Schule Aargau auf Jahre hinaus gestellt. Der Erziehungsrat des Kantons Aargau plädiert für das Reformpaket.
Der Erziehungsrat des Kantons Aargau hat sich im Laufe der zurückliegenden Jahre intensiv mit dem Bildungskleeblatt beschäftigt. Nicht in allen Belangen hat er sich mit seinen Vorstellungen durchsetzen können, dies betrifft insbesondere die Oberstufenreform. Er hatte sich für eine progymnasiale Lösung auf der Oberstufe eingesetzt. Dennoch befürwortet das Gremium die den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern präsentierten Vorlagen - vorab aus pädagogischen Gründen.
Ein pädagogischer Kompromiss, auf den man eingehen sollte Der Erziehungsrat, der anfangs März 2009 ohne den Departementsvorsteher Rainer Huber tagte, ist der festen Überzeugung, dass die Reformen einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Schule Aargau leisten und die Harmonisierung mit der Nordwestschweiz und weiteren Kantonen voranbringen. Dass die Reformen im Einzelnen und im Ganzen nicht unbestritten sind, ist für den Erziehungsrat angesichts der Tragweite nachvollziehbar. In Anbetracht der unterschiedlichen und oftmals konträren Forderungen (notwendige Reformschritte, Bewahrung des Bewährten, Harmonisierung) stellt das Bildungskleeblatt einen Kompromiss dar, der – pädagogisch gesehen – nicht nur eingegangen werden kann, sondern auch sollte. Zu den erziehungsrätlichen Gründen im Einzelnen:
Kindergarten wird nicht abgeschafft Eingangsstufe: Der Kindergarten wird nicht abgeschafft, sondern in die Basisstufe integriert. Die viel diskutierte Vorverlegung des Einschulungsalters beschränkt sich auf drei Monate. Einen grossen Vorteil gegenüber der bisherigen Struktur sieht der Erziehungsrat in der Durchlässigkeit und der Flexibilität des neuen Modells. Dadurch kann die zunehmende Heterogenität der eintretenden Kinder aufgefangen und produktiv umgesetzt werden. Kinder, die früher «schulreif » sind, werden die Eingangsstufe nach drei Jahren verlassen, die anderen in der Regel nach vier Jahren.
Tagesstrukturen sind ein Angebot kein Diktat Es ist ein Gebot der Stunde, die Voraussetzungen für die Erwerbstätigkeit der Frauen zu verbessern. Die Tagesstrukturen sind als Angebot, nicht als Diktat zu verstehen. Wer die Betreuung im familiären Rahmen übernehmen will, kann dies weiterhin tun. Für alle anderen aber werden in Zukunft professionelle Strukturen zur Verfügung stehen. Von der verbesserten Betreuung der Kinder ist in schulischer und sozialer Hinsicht einiges zu erwarten. Die heimlichen Erzieher, seien dies das Fernsehen oder die Jugendclique, werden damit zurückgedrängt.
Sozialindex gibt belasteten Gemeinden mehr Lektionen Die Integrationsarbeit, welche die Schulen im Kanton Aargau zu leisten haben, hat je nach Gemeinde unterschiedliches Gewicht. Derweil sich ländliche Schulgemeinden oftmals einer relativ homogenen Schülerschaft gegenüber sehen, sind die Verhältnisse in der Agglomeration spürbar schwieriger: Dieses Ungleichgewicht kann mit dem so genannten Sozialindex aufgefangen werden. Er führt bei Gemeinden mit heterogener Schülerschaft zu einer massiven Aufstockung der Lektionenzahl. Sache der geleiteten Schulen vor Ort ist es dann, spezifische Ergänzungs- und Zusatzprogramme (kleinere Lerngruppen, Teamteaching etc.) zu schaffen.
Strukturreform harmonisiert mit den anderen Kantonen und löst das Problem Realschule Nach der drei bis vier Jahre dauernden Eingangsstufe besuchen die Kinder die vierjährige Mittelstufe, darauf folgt eine neu drei Jahre dauernde Oberstufe. Sie wird in drei Zügen geführt und umfasst die Sek A (allgemeine Anforderungen, 40%), die Sek E (erweiterte Anforderungen, 30%) und die Sek P (progymnasiale Anforderungen, 30%). Der Unterricht auf der Oberstufe wird in einigen Fächern in Niveaukursen geführt. Das gewählte Modell entspricht den Anforderungen einer harmonisierten Schullandschaft Schweiz, zudem geht es die Problematik der heutigen Realschule radikal an. Die prozentuale Verteilung der Jugendlichen auf die drei Züge sorgt dafür, dass keine Restschule mehr entstehen kann. Die Sek P schliesslich bereitet besonders leistungsfähige und -willige Schülerinnen und Schüler angemessen auf ihre berufliche Ausbildung respektive aufs Gymnasium vor.
Die Schulreform im Kanton Aargau erfordert tiefe Einschnitte ins bisherige System. Diese Einschnitte sind die logische Konsequenz der 2006 erfolgten Zustimmung zum Bildungsartikel - die Zustimmung im Aargau lag bei über 80 Prozent. Das Bildungskleeblatt versucht mit den aufgrund der Harmonisierung notwendigen Schritten auch bisherige Defizite und Schwächen zu beheben. Die Schule Aargau wird auch nach der Einführung des Bildungskleeblatts keine ideale Schule sein, der Erziehungsrat glaubt aber, dass sich unsere Schulen, an ihren Leistungen und Zielen gemessen, markant verbessern werden.
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