Aargau will „Case Management Berufsbildung“ zementieren
Von: mm/f24.ch
Der Regierungsrat schlägt dem Grossen Rat die Verstetigung (Zementierung) des Case Management (Handlungskonzept zur Gestaltung von Beratungs- und Unterstützungsprozessen) Berufsbildung innerhalb der kantonalen Verwaltung ab August 2016 vor. Der Kanton Aargau verfolgt damit gemäss Bundesauftrag weiterhin das Ziel, die Abschlussquote auf der Sekundarstufe II zu erhöhen.
Für die Umsetzung des Case Management Berufsbildung (CM BB) im Kanton Aargau führt das Departement Bildung, Kultur und Sport seit dem Jahr 2009 die Fachstelle Team 1155 als Projekt. Ende Juli 2016 läuft die Finanzierung dafür aus. Das Projekt soll nun in den Regelbetrieb überführt werden.
Das Case Management Berufsbildung unterstützt Jugendliche mit mehreren schulischen und sozialen Schwierigkeiten auf dem Weg zum Abschluss einer beruflichen Grundbildung. Längerfristiges Ziel ist es, die Abschlussquote auf Sekundarstufe II zu steigern und die Jugendarbeitslosigkeit nachhaltig zu senken.
Grundsätzliche Zustimmung in Anhörung
Die im Herbst 2015 durchgeführte Anhörung hat deutlich gezeigt: Ein Grossteil der Anhörungsteilnehmenden erachtet das CM BB als positive, notwendige und bewährte Massnahme, die auf jeden Fall verstetigt werden soll. Hinsichtlich der Umsetzung wurde gefordert, neben der geplanten internen Verstetigung auch eine Auslagerung mittels Leistungsvertrag an Dritte sowie eine Reduktion des Finanzbedarfs zu prüfen.
Verzicht auf Auslagerung
Die Auslagerung der Leistungserbringung an Dritte wurde eingehend geprüft. Die Gegenüberstellung und Beurteilung der beiden Varianten erfolgte anhand rechtlicher und wirtschaftlicher Aspekte.
Der Regierungsrat kommt nach Abwägung der Vor- und Nachteile der beiden Varianten in seiner Botschaft zum Schluss, dass das CM BB weiterhin durch interne Leistungserbringung der Fachstelle Team 1155 erfüllt werden soll. Gegen eine Auslagerung spriche eine aufwändige Schnittstelle in Bezug auf Datenschutz und Steuerung des Gesamtsystems. Zudem entstehee bei einer Auslagerung keine Kostenvorteile. Insgesamt könne der Finanzbedarf gegenüber der Anhörungsvorlage jedoch reduziert werden.
Mit der Verstetigung setzt der Kanton Aargau das CM BB im Sinne des Bundesauftrags um. Das bestehende Angebot für gefährdete Jugendliche soll fortgeführt werden, indem die Fachstelle Team 1155 die Massnahmen weiterhin bedarfsgerecht koordiniert und die Jugendlichen angemessen begleitet.
Grosser Rat berät im März
Nach der Kommissionberatung wird der Grosse Rat im März über die in der Botschaft vorgeschlagene Verstetigung des CM BB innerhalb der kantonalen Verwaltung beraten. Die Verstetigung soll per 1. August 2016 umgesetzt werden.
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