Positive Arbeitsplatzanalyse der Aargauer Schulleitungen
Von: mm/f24.ch
Im Auftrag des Departements Bildung, Kultur und Sport (BKS) führte das Institut für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie (IBB) der Pädagogischen Hochschule Zug eine Arbeitsplatzanalyse der Schulleitungen der Volksschule im Aargau durch. Die Schulleitungen bezeichnen sich als eher zufrieden und fühlen sich gut qualifiziert für die Bewältigung ihrer Aufgaben.
Anlass für die Arbeitsanalyse durch das IBB war ein Postulat des Grossen Rats, welches eine Gegenüberstellung der Aufgaben und zeitlichen Ressourcen der Schulleitungen, eine Überprüfung des Pensenmodells sowie eine Analyse der Schnittstelle zwischen den Aufgaben- und Arbeitsbereichen der Schulleitungen und Schulsekretariate forderte. Darüber hinaus sollte die Analyse Basiswissen liefern, um die Aufgaben und Kompetenzen von Schulleitungen und kommunalen Schulbehörden besser aufeinander abstimmen zu können.
Schulbetrieb bestimmt Arbeitsalltag der Schulleitenden
Die gemeindespezifischen Stellenbeschreibungen der Schulleitungen basieren auf den fünf kantonal vorgegebenen Bereichen:
- Personelle Führung
- Gestaltung und Entwicklung der Schule
- Qualitätsentwicklung und -sicherung
- Administration und Organisation
- Information und Kommunikation
Gemäss den Auswertungen des IBB wird nahezu die Hälfte der Arbeitszeit an typischen Tagen für Organisation und Verwaltung sowie Personalführung aufgewendet. Die Schulleitungen erleben dabei in vielen Fällen einen von vielen Unterbrechungen geprägten Arbeitsalltag. Entsprechend bleibt weniger Zeit für die Erfüllung der übrigen Aufgabenbereiche.
Die durchschnittliche Arbeitszeit der Schulleitenden beträgt gemäss den Erhebungen des IBB 34 Stunden pro Woche während 48 Arbeitswochen pro Jahr. Das durchschnittliche Anstellungspensum liegt bei knapp 29 Stunden oder 70%. Damit leisten Schulleiterinnen und Schulleiter durchschnittlich fünf Stunden pro Woche über die Soll-Arbeitszeit hinaus.
Nebst der Tatsache, dass Schulleitungen oft auch Aufgaben ausserhalb der fünf erwähnten Bereiche wie die Begleitung von Bauvorhaben oder ICT-Projekte übernehmen, beeinflussen vor allem zwei Faktoren die geleistete Überzeit: Zum einen zeigen Schulleitungen eine hohe Einsatzbereitschaft, zum anderen tragen Rollenkonflikte zur Erhöhung der Arbeitszeit der Schulleitungen bei.
Insgesamt schätzen sich die Schulleitungen als eher zufrieden und gut qualifiziert für die Bewältigung ihrer Aufgaben ein. Die Zusammenarbeit mit den Schulsekretariaten wird als deutlich entlastend empfunden.
Keine kurzfristige Anpassung der Anstellungsbedingungen
Der Bericht des IBB zeigt verschiedene Handlungsfelder auf, die für die Arbeitsbedingungen von Schulleitungen relevant sind. So wird das Departement BKS die Frage der Rollenteilung und des angemessenen Pensenumfangs im Rahmen des Projekts "Optimierung der Führungsstrukturen" ab 2018 weiter bearbeiten.
Kurzfristig sieht das Departement BKS Potenzial für einzelne, spezifische Massnahmen, welche die Arbeitsorganisation vor Ort und das Selbstmanagement der Schulleitungen betreffen. So will das Departement in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule der FHNW und dem Aargauer Schulleiterverband VSLAG Weiterbildungsangebote zur Stärkung des Selbstmanagements von Schulleitungen aufbereiten. Ebenso gibt die Studie Hinweise, wo Spielraum zur Optimierung der Rahmenbedingungen vor Ort besteht.
Das Departement empfiehlt den Schulpflegen, diesen im Rahmen von Personalgesprächen zu diskutieren und bei Bedarf entsprechende Massnahmen einzuleiten.
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