Die neue UBS kommt langsam in Fahrt
Von: mm/f24.ch
Im ersten Quartal 2024 erzielten die UBS einen Vorsteuergewinn von USD 2‘376 Millionen und einen Vorsteuergewinn auf zugrunde liegender Basis von USD 2‘617 Millionen, bei einem Anstieg des Ertrags um 15% und einem Rückgang des Geschäftsaufwands um 5%, beides auf zugrunde liegender Basis und im Vergleich zum Vorquartal. Der den Aktionären zurechenbare Reingewinn belief sich auf USD 1755 Millionen.
Sergio P. Ermotti, CEO der UBS Group AG und Präsident der Geschäftsleitung der UBS AG.
Der ausgewiesene Ertrag erreichte insgesamt USD 12,7 Milliarden. Der Ertrag von USD 12,0 Milliarden auf zugrunde liegender Basis auf Konzernebene ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Global Wealth Management, die Investment Bank und der Bereich Non-core and Legacy starke Gewinne gegenüber dem Vorquartal verbuchen konnten.
Darin enthalten ist auch ein bereits mitgeteilter Nettogewinn aus der Beendigung von Vereinbarungen bezüglich der früheren Securitized Products Group von Credit Suisse. Der Geschäftsaufwand auf Konzernebene sank gegenüber dem Vorquartal um 11% auf USD 10‘257 Millionen bzw. auf zugrunde liegender Basis um 5% auf USD 9‘236 Millionen. Die grössten Rückgänge verzeichneten dabei die Bereiche Non-core and Legacy, Global Wealth Management und Investment Bank.
Kundengeschäft und -dynamik
Die UBS fokussierte sich auf die Betreuung der Kunden. Dies zeigte sich an den Nettoneugeldzuflüssen von USD 27 Milliarden, mit starken Beiträgen aus den Regionen Amerikas, Schweiz und Asia / Pacific, dem Nettoneuzufluss gebührengenerierender Vermögenswerte von USD 18 Milliarden und den Nettoneueinlagen von USD 8 Milliarden bei Global Wealth Management.
Zudem verzeichneten die Grossbank bei Asset Management Nettoneugeldzuflüsse von USD 21 Milliarden, einschliesslich der Mittelflüsse bei Geldmarktfonds. Die Einlagenbestände bei Personal & Corporate Banking blieben in Schweizer Franken weitgehend stabil, wobei die Zuflüsse im Privatkundengeschäft durch Abflüsse im Firmenkundengeschäft mit niedrigerem Liquiditätswert weitgehend kompensiert wurden.
In der Investment Bank konnten UBS die positive Dynamik in Global Banking aufrechterhalten. Die Erträge stiegen auf zugrunde liegender Basis gegenüber dem Vorjahr um 52% auf USD 584 Millionen. Dabei konnten sie die Gebührenpools in allen Regionen übertreffen. Dies gilt insbesondere für die USA, wo Banking nun ein Drittel der Gesamterträge der Investment Bank ausmacht. Noch vor einem Jahr lag dieser Anteil bei weniger als 20%.
Ausblick
In der Eurozone, den USA und der Schweiz ist mit einer geldpolitischen Lockerung zu rechnen, doch Zeitpunkt und Grössenordnung der Zinssenkungen sind noch ungewiss, da die Inflation nach wie vor über der Zielspanne der Zentralbanken liegt. Die andauernden geopolitischen Spannungen in Verbindung mit Wahlen von potenziell erheblicher Tragweite in mehreren grossen Volkswirtschaften sorgen weiterhin für Unsicherheit in Bezug auf den gesamt-wirtschaftlichen und geopolitischen Ausblick.
Für das zweite Quartal 2024 erwarten die UBS in Global Wealth Management einen Rückgang des Nettozinsertrags im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich, bedingt durch etwas geringere Kredit- und Einlagenvolumen und die niedrigeren Zinsen in der Schweiz. Dieser Rückgang dürfte durch zusätzliche Erträge, primär aufgrund höherer US-Dollar-Kurse und unserer Preisanpassungsmassnahmen, teilweise ausgeglichen werden.
In Personal & Corporate Banking ist mit einem Rückgang des Nettozinsertrags auf US-Dollar-Basis im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zu rechnen, da sich die im März 2024 erfolgte Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank ein ganzes Quartal lang auswirken wird.
Im Einklang mit der UBS-Strategie, Vermögenswerte und Kosten in Non-core and Legacy aktiv zu reduzieren, wirdn davon ausgegangen, dass die Erträge aus den zu schliessenden Positionen ungefähr ihren aktuellen Buchwerten entsprechen werden. Die UBS geht ausserdem davon aus, dass in ausgewiesenen Erträgen Pull-to-Par- und andere PPA-Wertsteigerungseffekte in Höhe von etwa USD 0,6 Milliarden enthalten sein werden. Gleichzeitig werden integrationsbedingte Aufwendungen von rund USD 1,3 Milliarden verbucht. Der Steuersatz für das zweite Quartal dürfte wieder auf ein höheres Niveau zurückkehren, wobei weiterhin davon ausgegangen wird, dass der effektive Steuersatz bis Ende 2024 bei circa 40% liegt.
«Vor etwas mehr als einem Jahr wurden wir gebeten, durch die Übernahme der Credit Suisse eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Schweizer und des globalen Finanzsystems zu spielen, und wir halten unser Versprechen ein. In diesem Quartal konnten wir auf ausgewiesener Basis wieder einen Reingewinn erzielen und zusätzliches Kapital aufbauen. Dies ist ein Beweis für die Stärke unseres Geschäfts und unserer Kundenbasis. Es zeigt auch, dass wir fähig sind, bei unseren Integrationsplänen umfangreiche Fortschritte zu realisieren und gleichzeitig unsere Finanzressourcen aktiv zu optimieren», so Sergio P. Ermotti, CEO der UBS Group AG und Präsident der Geschäftsleitung der UBS AG.
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